Samstag, 20. Januar 2018

USV Halle - NHV 25:34 (11:18)

NHV zündet die Düsen und fegt Halle aus der Halle

Was für ein Auftritt, was für ein Erfolg: Der NHV Concordia Delitzsch hat in der Mitteldeutschen Handball-Oberliga den dritten Sieg in Folge eingefahren und dabei ein deutliches Machtwort gesprochen. Beim anno 2018 bis dato ebenfalls ungeschlagenen USV Halle feuerte die Mannschaft von Trainer Wladimir Maltsev aus allen Rohren und gewann 34:25 (18:11).
Der bekanntlich leicht entflammbare NHV-Vize Sören Raab griff anschließend in die oberste Lobeshymnen-Schublade: „Das war eine großartige Mannschaftsleistung, die beste der Saison. Wir hatten heute auf jede Aktion des Gegners eine Antwort, egal ob Halle mit 6:0, 5:1, 4:2 oder 3:3 verteidigt hat. Unsere Jungs waren vorbereitet und haben das optimal gelöst.“ Dabei fielen bei den Gästen mit Kapitän Jan Jungandreas, Lucas Mittag (beide krank) und dem verletzten Patrick Baum gleich drei Leistungsträger aus.
Vom Ausfall der beiden Linkshänder Jungandreas und Mittag profitierte insbesondere Tobias Bauske, der bisher in dieser Saison über den Status Edelreservist kaum hinausgekommen war. In Halle gelangen ihm fünf Tore – und damit fünfmal so viele wie in der gesamten Spielzeit. Der Coach verzichtete freilich darauf, Einzelne herauszuheben, sondern hob das Kollektiv hervor: „Der Unterschied war, dass meine Jungs heute deutlich mehr Willen gezeigt haben, das Spiel zu gewinnen. Jeder Einzelne hat seine Aufgabe zu 120 Prozent erfüllt. Heute hat alles gut geklappt, besonders in der Abwehr. Jeder hat für jeden um jeden Zentimeter gekämpft. Alles in allem muss ich meinen Jungs heute ein großes Kompliment für eine richtig tolle Leistung aussprechen.“
Trotz schmalen Kaders drückten die Delitzscher von der ersten Sekunde an aufs Tempo und suchten immer wieder schnell den Abschluss. Das schmeckte Halle so gar nicht, bereits nach dem 2:2 mussten die Hausherren abreißen lassen und fanden nie mehr zurück ins Spiel. Die NHV- Deckung war kaum zu überwinden und vorn spielten die Gäste ihre Tore klug heraus. So stand es bereits zur Pause 18:11 für die Maltsev-Sieben. Überraschend, aber völlig verdient
Nach dem Wechsel blieb das Team souverän. Selbst diverse Provokationen der Hallenser und eine dreifache (!) Unterzahl brachten Sascha Meiner (mit elf Toren bester Schütze) und Co. nicht aus der Fassung. In der Hinrunde wäre das Spiel in dieser Phase womöglich noch einmal gekippt, nun allerdings scheint die Mannschaft gefestigt.
Das Schlusswort gebührt dem bisher so wenig zum Zuge gekommenen Tobias Bauske, der in den Personalsorgen an diesem Tag einen Schlüssel zum Erfolg ausmachte. „Vielleicht war es für Halle auch so schwer, unser Spiel zu kontrollieren, weil sie sich auf die Formation, die auf der Platte stand, nicht vorbereiten konnten.“ Und wie geht es ihm persönlich, nachdem er endlich mal wieder zeigen durfte, was in ihm steckt? „Es ist schön zu sehen, dass ich es noch kann. Wenn Lucas und Jan wieder fit sind, werden die Karten aber wieder neu gemischt.“
Fürs Erste können sich die Concorden jedoch an einem ausgeglichenen Punktekonto samt Rang sechs erfreuen. Der Tabellenzweite HG Köthen kann also kommen – und er wird kommen. Am Sonnabend, 19 Uhr, wollen die Concorden vor heimischer Kulisse weiter an ihren perfekten Bilanz 2018 schrauben.
Sven Sauerbrey / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 22.Januar 2018

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