Samstag, 17. Dezember 2016

SV 04 Plauen-Oberlosa - NHV 27:26 (13:13)

Plauen ringt Delitzsch nieder

Der NHV Concordia Delitzsch hat sich mit einer weiteren bitterenNiederlage in die Weihnachtspause verabschiedet. Beim SV Plauen-Oberlosa unterlag die Mannschaft von Trainer Wladimir Maltsev am Sonnabend mit 26:27 (13:13) und verpasste wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Zum wiederholten Mal verloren die Loberstädter mit einem Tor Rückstand.
Kapitän Jan Jungandreas, mit elf Toren bester NHV-Torschütze, war hinterher einigermaßen bedient. „Wir haben schon oft gesagt, dass diese knappen Spiele durch Kleinigkeiten entschieden werden und da haben wir wieder zu viele Fehler gemacht. Das schmerzt einfach. Leider hat es uns dann in der entscheidenden Phase an Cleverness beziehungsweise Disziplin gefehlt.“
Dabei begann die Partie aus Gästesicht ausgezeichnet. Angefeuert von zahlreichen Delitzscher Fans, die extra einen Bus gechartert hatten, glänzten die Concorden mit schnell vorgetragenen Angriffen und einer in der Anfangsphase hohen Effektivität im Angriff, was in einer drei-Tore- Führung mündete. Diesen Vorsprung hielt Delitzsch zunächst, was nicht zuletzt an einem bestens aufgelegten Jan Jungandreas lag, der in seinem dritten Spiel nach seiner langen Verletzungspause so langsam wieder Fahrt aufnahm. Doch kurz vor der Pause leistete sich der NHV eine Schwächephase, die Plauen zu nutzen wusste und plötzlich stand es Unentschieden. Dieses Halbzeitergebnis war aus Sicht der Hausherren mehr als glücklich, da die Gäste in den ersten 30 Minuten die bessere Mannschaft waren. „Fünf schlechte Minuten bringen uns um die Halbzeitführung“, befand auch Jungandreas.
Der zweite Durchgang begann dann so, wie der erste endete. Delitzsch machte die Fehler und lud die Gastgeber zu Toren ein. So mussten die Concorden, die kurz vor der Pause noch mit vier Toren führten, nun einem Rückstand hinterherlaufen. Wären andere Mannschaften jetzt vielleicht in Panik verfallen, blieb der NHV trotz der negativen Ergebnisse der letzten Spiele erstaunlich ruhig. Schnell war der Ausgleich wieder hergestellt und das Spiel wurde mal wieder zu einer reinen Nervenschlacht. Warum die Gäste am Ende trotzdem wieder mit einer knappen Niederlage die Heimfahrt antreten musste, gilt es nun zu analysieren. Auch wenn in der zweiten Halbzeit die Schiedsrichter, was Schrittfehler, Vorteilsauslegung oder Stürmerfoul betraf, die Plauener bevorteilten, so muss sich die Mannschaft den Vorwurf gefallen lassen, dass sie es einfach nicht schafft, einen Vorsprung auch mal über die Zeit zu bringen.
Sven Sauerbrey/Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 19.Dezember 2016

Samstag, 10. Dezember 2016

NHV - HC Aschersleben 27:27 (14:14)

Mit viel Kampf zum verdienten Ausgleich

Haben die Concorden aus Delitzsch am Samstagabend einen Punkt gewonnen oder einen verloren? „Ich glaube, das werde ich erst in den nächsten Tagen beurteilen können“, äußerte sich nach der Partie gegen den HC Aschersleben der NHV- Trainer Wladimir Maltsev. Das klingt aufrichtig. Und wie es eigentlich jeder Coach machen sollte, stellt er sich auch vor sein Team, das in dieser Partie wohl nicht die optimale Leistungen abrufen konnte. „Wir sind dennoch auf einem richtigen Weg. Die Mannschaft wird bald deutlicher ihre Stärken erkennen und auch daran glauben.“ Gegen die Gäste aus Sachsen-Anhalt kamen die Delitzscher nicht über ein 27:27 (14:14) hinaus, mussten gar zufrieden sein, dass es am Ende so ausging.
Das Glück des Tüchtigen war auf Seiten der Concorden. „Wir haben den Kampf angenommen und durchgestanden“, bemerkte Maltsev. Seine Jungs hatten alle drei zurückliegenden Auswärtsbegegnungen, wenn auch knapp, verloren. Insofern ist dieser Teilerfolg vor allem etwas Seelenschmalz, kann hoffentlich das Selbstbewusstsein stärken.
Das Spiel entwickelte sich nicht so wie es sich die Gastgeber gewünscht hatten. Sie liefen von Anfang an einem Rückstand hinterher, hatten zunächst nicht den Biss in der Abwehr wie er nötig gewesen wäre, um die Ascherslebener um den Rückraumstrategen Clemens Grafenhorst (acht Tore) wirkungsvoll einzuschränken. Vorn wollten es die Concorden besonders gut machen, scheiterten dort aber nicht selten am aggressiv flexiblen 6:0-Riegel der Gäste, aber auch an sich selbst. Die eigene Nervosität konnten die Concorden anfangs nicht ablegen, später wurde es deutlich besser. Mit seinem ersten Wurf aufs Tor Mitte der ersten Halbzeit machte Jan Jungandreas nach seiner Verletzungspause wieder auf sich aufmerksam. Er steuerte im Verlauf der Partie insgesamt sieben Tore bei, verwandelte alle drei Siebenmeter sicher. Psychologisch wichtig war vielleicht das 8:9, Concordia behielt den Anschluss. Allerdings gelang es Aschersleben in der 20. Minute, mit drei Toren (12:9) davonzuziehen. Jungandreas traf drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff zum 13:13, das war erstmals der Ausgleich. Auch für das 14:14 war der NHV-Kapitän zuständig. Zuvor hatte sich vor allem Franz Flemming im NHV-Tor mehrfach auszeichnen können. Für die Statistik: 13 Paraden wurden gezählt.
In der zweiten Halbzeit gingen die Concorden in Führung, blieben es aber nicht. Fünf Minuten vor Schluss lagen sie mit drei Toren zurück. Maltsev nahm natürlich eine Auszeit, wollte seine Jungs nochmals wach rütteln, ihnen Mut zusprechen. Es müssen die richtigen Worte gewesen sein. Der frischgebackene Papa Danny Trodler spielte wie entfesselt, warf in der Schlussphase vier seiner insgesamt sieben Tore. Er traf zwar sicher, doch vorher hatten sich andere an Jan Stein versucht. Die Würfe waren zu unplatziert, prallten am Körper des Alligator-Torwartes einfach ab. Die Mannschaft um HCA-Trainer Dmitri Filippow wollte sich keineswegs geschlagen geben, kämpfte ebenso verbissen um jeden Ball wie es die Delitzscher taten. Als eine Minute vor dem Schlusspfiff Niklas Prautzsch ein Zuspiel der Ascherslebener abfing, damit einen Konter ermöglichte und Clemens Schlegel von Danny Trodler perfekt bedient wurde, war das geschafft, was sich die zahlreichen Zuschauer erhofften: Wenigstens ein Punkt gerettet.
Beim 27:27 bliebt es auch, als die Gäste in den Restsekunden noch einen Angriff vortrugen. Die Schiris erkannten auf Stürmerfoul und beendeten die Partie. Dass das Spiel zwischenzeitlich nicht ganz so ansehnlich wirkte, mag an manchen zweifelhaften Entscheidungen der Unparteiischen gelegen haben. Insgesamt wurden 30 Strafminuten ausgesprochen, zwölf für die Concorden, 16 für die Gäste. Alles in allem: Es war eine spannende, hart umkämpfte Begegnung.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 12.Dezember 2016

Samstag, 3. Dezember 2016

ESV Lokomotive Pirna - NHV 28:25 (12:12)

NHV Concordia kehrt erneut mit leeren Händen heim

Wieder gab es in der Handball-Oberliga keine Punkte für den NHV Concordia Delitzsch. Der ESV Lok Pirna setzte sich gegen den Aufsteiger mit 28:25 (12:12) durch.
Zusammen mit dem Fanclub hatte sich die Mannschaft mit dem Ziel nach Pirna aufgemacht, zwei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Doch trotz einer couragierten Leistung gelang dies leider nicht und Concordia rutscht somit immer tiefer in die Abstiegszone.
Da Oliver Wendlandt aufgrund einer Verletzung den Weg nach Pirna nicht mit antreten konnte, entschied sich Wladimir Maltsev die Deckung umzustellen und die Mannschaft agierte in einer offensiven 4:2 Variante. Dass der Gastgeber darauf erst einmal nicht vorbereitet war, wurde ersichtlich als Delitzsch einen 5:0 Lauf startete und sich gleich zu Beginn der ersten Halbzeit eine 6:3-Führung erspielte. Doch wie so oft in dieser Spielzeit gelang es der Mannschaft nicht, so eine Führung auch mal zu verteidigen. Leichte Fehler vorn, unglückliche Gegentore hinten – und schon stand es wieder Unentschieden. Doch so leicht wollte es Delitzsch Pirna auch nicht machen. Nach Gegentoren wurde sofort Druck aufgebaut und über eine schnelle Mitte gelang so auch das ein oder andere Tor. Den Schlusspunkt in der ersten Halbzeit setzte Lucas Mittag mit einem direkt verwandelten Freiwurf zum 12:12-Pausenstand.
Diese positive Stimmung nahm die Mannschaft dann auch direkt mit in die zweite Halbzeit und erspielte sich wieder eine Zwei-Tore-Führung. Doch dann kam die entscheidende Schwächephase. Urplötzlich war der Wurm drin und es gelang nichts mehr. So wie Delitzsch in der ersten Halbzeit gelang nun auch Pirna ein 5:0-Lauf. Nur mit dem Unterschied, dass sie den Vorsprung über die Zeit bringen konnten. In der Abwehr taten sich mit zunehmender Spielzeit immer größere Lücken auf und die Torhüter bekamen auch nichts mehr zu fassen. Am Ende dann ein verdienter Sieg für Pirna und für Delitzsch die Erkenntnis, dass man sich in dieser Liga keine Schwächephase erlauben darf.
Trotz dieser Niederlage gab es einige positive Ansätze zu sehen. Die Mannschaft hat zu ihrem schnellen Angriffsspiel zurückgefunden, Kapitän Jan Jungandreas gab an seinem 29. Geburtstag sein Comeback und der Einsatz stimmte. Am Samstag hat dann Delitzsch tatsächlich mal wieder ein Heimspiel. Da gilt es gegen Aschersleben den Bock umzustoßen und die zwei Zähler in Delitzsch zu behalten. Jungandreas sagte nach dem Match: „Vom Auftreten als Mannschaft kann man niemandem einen Vorwurf machen, denn alle haben stark gekämpft. Leider hat uns wieder ein wenig Cleverness, Erfahrung, Glück gefehlt.“ Für ihn persönlich sei es natürlich toll gewesen, nach so langer Pause wieder auf der Platte zu stehen.
„Auch in diesem Spiel waren es wieder nur Kleinigkeiten, die uns gefehlt haben. Aber genau diese Kleinigkeiten machen in dieser starken Liga den Unterschied aus“, sagte Chefcoach Wladimir Maltsev: „Natürlich hat uns durch den Ausfall von Wendlandt die Variabilität gefehlt. Zwar ist uns das streckenweise gut gelungen, aber eben nicht über 60 Minuten. Sehr zufrieden bin ich mit dem Kampfgeist der Mannschaft. Wir müssen von Spiel zu Spiel die guten Dinge beibehalten und kleine Dinge verbessern.“
Sven Sauerbrey / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 5.Dezember 2016