Donnerstag, 7. April 2016

Hoyerswerda verzichtet auf Aufstieg, Delitzsch bläst zum Angriff

Handballer des NHV Concordia Delitzsch greifen am Samstag nach vierwöchiger Pause wieder in das Spielgeschehen der Sachsenliga ein. Zu Gast im heimischen Kultur- und Sportzentrum (Anpfiff 18.30 Uhr) ist dann der aktuelle Tabellenführer LHV Hoyerswerda. Im Interview mit der Leipziger Volkszeitung sprechen die Trainer Conni Böhme (35) vom LHV und Christian Hornig (38) vom NHV über ihre Erwartungen an das von den Gastgebern als „Spiel des Jahres“ ausgerufene Topspiel.
 
Der Spitzenreiter gastiert beim direkten Verfolger – mehr Spitzenspiel geht nicht. Wie geht es aus?   

Conni Böhme: Wir kommen nach Delitzsch, um dieses Spiel zu gewinnen. Wenn man einmal auf Tabellenplatz eins ist, möchte man da natürlich auch bleiben.
Christian Hornig: Wie das Spiel ausgeht, weiß ich auch nicht. Aber ich bin mir sicher, dass beide Mannschaften alles dafür tun werden, dieses Spiel zu gewinnen. Ich denke, es werden Kleinigkeiten entscheiden, also gilt es die Fehlerquote niedrig zu halten.
 
Herr Hornig, wie habt Ihr Euch auf dieses vorentscheidende Spitzenspiel vorbereitet? Sind außer Jan Jungandreas alle Spieler fit? 

Wir hatten einen Monat lang kein Pflichtspiel und konnten nur eingeschränkt trainieren. Da hat Hoyerswerda sicherlich einen Vorteil, denn sie sind schon seit einer Woche wieder im Rhythmus. Leider wird uns diese Saison neben Jan auch Felix Randt nicht mehr zur Verfügung stehen. Seine Verletzung hat leider nicht den gewünschten Heilungsverlauf genommen und wir werden auch kein Risiko eingehen.
 
Herr Böhme, bei Ihnen fehlt seit einigen Wochen Torjäger Lukasz Stodtko, der im Hinspiel gegen den NHV mit elf Toren eine überragende Leistung zeigte. Wird er in Delitzsch aufs Parkett zurückkehren?

Das kann man noch nicht genau sagen. Am letzten Wochenende gegen Aue hat Lukasz noch nicht mitgespielt. Ob es dann gegen Delitzsch wieder klappt, wird die Woche zeigen. Ich hoffe aber, dass er uns in diesem Spiel wieder helfen kann. Ansonsten sind bei uns alle Spieler fit.
 
Es sind noch drei Spiele bis zum Saisonende und die Meisterschaft ist so offen wie nie. Neben Hoyerswerda und Delitzsch haben auch Radeburg und Görlitz noch die Chance auf den Titel. Was ist, wenn es wieder nicht klappt mit dem Aufstieg? Nochmals verstärken und es nächste Saison wieder versuchen?

Christian Hornig: Gedanken über einen Nichtaufstieg habe ich mir noch nicht gemacht. Wir arbeiten intensiv an dem Ziel aufzusteigen. Man hat also jedes Wochenende das Ziel zu gewinnen, da bleibt keine Zeit über einen Nichtaufstieg nachzudenken. Nach dem Spiel gegen Hoyerswerda haben wir übrigens noch zwei schwere Spiele vor der Brust, die wir ebenfalls unbedingt gewinnen wollen.
Conni Böhme: In drei Spielen kann noch verdammt viel passieren. Wir beschäftigen uns ehrlich gesagt nicht mit dem Aufstieg und haben deshalb auch nicht für die Oberliga gemeldet. Wir wollen unbedingt Sachsenmeister werden, werden aber auch in der nächsten Saison wieder in der Sachsenliga an den Start gehen. Wir wollen in Zukunft konzeptionell mehr auf den eigenen Nachwuchs bauen. Daher werden in der nächsten Saison sechs Spieler – darunter die beiden polnischen Akteure – nicht mehr bei uns im Kader stehen. Wir sehen uns als Nachwuchsleistungsstützpunkt und wollen diesen Jungs die Möglichkeit geben, sich im Männerbereich zu etablieren.
 
Herr Hornig, Sie werden über den freiwilligen Aufstiegsverzicht des aktuellen Tabellenführers vermutlich nicht traurig sein. Anderseits liegt der NHV nur einen Punkt vor Radeburg und Görlitz. Ändert sich also gar nichts?

Wenn Hoyerswerda nicht aufsteigen möchte, werden sie dafür gute Gründe dafür haben. Natürlich will eine solche Entscheidung gut überlegt sein, denn erfahrungsgemäß ist so etwas Sponsoren, Spielern und Fans gegenüber oftmals schwer vermittelbar. Aber das kann und will ich aus der Ferne nicht beurteilen. Sportlich ändert sich für uns in der Tat wenig, denn um sicher aufzusteigen, müssen wir nach wie vor nicht nur gegen Hoyerswerda gewinnen, sondern auch nächste Woche in Dresden sowie in zwei Wochen das Saisonfinale gegen Görlitz.
 
Ist schon klar, ob Sie auch in der nächsten Saison Trainer der Männermannschaft bleiben oder ob Sie sich auf die Aufgaben als Teammanager, Geschäftsstellenleiter und Trainer der F-Jugend konzentrieren werden?

Christian Hornig: Ehrlich gesagt beschäftige ich mich mit dieser Frage im Moment überhaupt nicht.
 
Letzte Frage: Wer wird Meister?

Conni Böhme: Ich hoffe doch sehr, dass wir Meister werden.
Christian Hornig: Meister wird der, der am Ende auf Platz eins steht. Und ich hoffe, dass wir das sind.
Interview Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 6.April 2016

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