Samstag, 11. April 2015

LHV Hoyerswerda - NHV 25:22 (11:11)

Concorden müssen Aufstiegshoffnungen begraben

Handball-Sachsenliga: NHV verliert unglücklich in Hoyerswerda und kann von Remis der Plauener Spitzenreiter nicht profitieren.
In einem bis zum Schluss nervenaufreibendem Spitzenspiel zwischen LHV (Hoyerswerda, 2.) und NHV (Concordia Delitzsch, 3.) haben die Lausitzer Gastgeber das glücklichere Ende für sich und sorgen so dafür, dass sich die Delitzscher Mini- Aufstiegschance endgültig in Luft auflöst. Für den NHV geht es in den verbleibenden drei Saisonspielen nun „nur“ noch um das Erreichen eines Podestplatzes. Die Concorden machten sich hoffnungsvoll auf die lange Reise in die Lausitz, begleitet von mehreren Dutzend Fans, die über die gesamte Spielzeit hinweg lautstarke Unterstützung leisteten und den ebenfalls stimmungsvollen Heimfans in nichts nachstanden. So entwickelte sich von Anfang an ein sehenswertes Handballspiel zweier echter Spitzenmannschaften, in dem es keinem der beiden Teams gelang, sich mit mehr als zwei Treffern Vorsprung abzusetzen. Die Delitzscher hielten sich an ihre taktischen Vorgaben und hatten nach zehn Minuten eine 4:2-Führung erkämpft. Gegen die sehr kompakte und aggressive Delitzscher Abwehr musste Hoyerswerda sich jedes Tor hart erarbeiten. Im Angriff agierten die NHV-Männer ebenso druckvoll wie beweglich und konnten sich so immer wieder gute Wurfgelegenheiten erspielen. Doch schon frühzeitig stellte sich als Manko des Delitzscher Spiels eine haarsträubende Wurfeffektivität heraus. Allein in der 1. Halbzeit vergaben die Loberstädter acht Torchancen allererster Güte. Zwar ließen auch die Gastgeber einige Torchancen ungenutzt. Allerdings wussten die einen Lukasz Stodtko in ihren Reihen, der mit elf Treffern seine Torgefährlichkeit einmal mehr unter Beweis stellte. Der vor der Saison aus der 1. polnischen Liga verpflichtete Profi verteilt 100 Kilo Muskelmasse auf beeindruckende zwei Meter und verfügt zudem über einen überragenden Wurfarm. Nur konsequent also, dass der Modellathlet derzeit die Torschützenliste der Sachsenliga mit 134 Treffern anführt. Bis zur Halbzeit wechselte die Führung noch einige Male hin und her, ehe es schließlich mit einem 11:11 in die Pause ging. Die 2. Halbzeit begann wie die erste geendet hatte. Die Delitzscher verteidigten weiterhin sehr aggressiv und agierten erfreulich beweglich auf den Beinen. Der Gastgeber wurde so zwar immer wieder ins Passivspiel gezwungen, konnte allerdings einige gestellte Freiwürfe durch seine polnische Lebensversicherung Lukasz Stodko versenken, der allein seiner schieren Körpergröße wegen bei solchen Gelegenheiten kaum zu verteidigen ist. Im Angriff spielten die NHV-Männer weiterhin druckvoll und konsequent, so dass fünf Minuten vor Spielende eine 21:20-Führung auf der Anzeigetafel prangte. Leider nahmen die Schiedsrichter mit fortschreitendem Spielverlauf immer mehr Einfluss auf das Spiel. Die Frage sei erlaubt, ob es wirklich angemessen ist, jeglichen Körperkontakt gegen einen zwei Meter großen 100-Kilo-Mann mit einer Zeitstrafe zu würdigen. Dies umso mehr, wenn auf der Gegenseite klare Fouls ungeahndet bleiben. So stand die Delitzscher Mannschaft in der heißen Endphase plötzlich nur noch zu dritt auf dem Feld und geriet mit zwei Toren in Rückstand. Mit der herunterlaufenden Zeit im Nacken mussten die Gäste ihre Angriffe nun schnell abschließen, verzweifelten aber abwechselnd am guten Torhüter oder am ausbleibenden Pfiff der Schiedsrichter. In der Schlusssekunde gelang dem Hoyerswerdaer Robert Devantier dann noch ein Kunstschuss über das gesamte Feld in das Tor des nach vorn geeilten NHV-Keepers Stephan Sarközi zum 25:22-Endstand. Co-Trainer Martin Möhle zeigte sich im Anschluss zutiefst betrübt, wollte seiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen. „Über weite Strecken des Spiels wurden die taktischen Vorsätze sehr gut umgesetzt und jeder hat großen Einsatz gezeigt. Am Ende haben Kleinigkeiten, die wir nicht immer in der eigenen Hand hatten, dieses Spitzenspiel entschieden“, so Möhle. Einzig mit der Wurfeffektivität zeigte sich der Co-Trainer nicht ganz zufrieden. Auch wenn der Aufstiegszug nun endgültig ohne die Delitzscher Concorden weiterfährt, ist die Saison noch nicht zu Ende. Weiter geht es schon am kommenden Sonntag um 17 Uhr in Döbeln. Die Partie gegen den Drittletzten sollte unbedingt gewonnen werden, denn zumindest ein Podestplatz ist für den NHV immer noch drin.

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